Archive for November, 2007

frauenboxen: vor und gegen halmich

Freitag, November 30th, 2007

damenboxen-edwards.jpgEiniges zum Frauenboxen

  • – vor  Regina Halmich gab es schon Profiboxen der Frauen, dazu etwas in Zeit-Online.
  • – gegen Regina Halmich wird heute abend (30.11.) Hagar Shmoulefeld Finer boxen, die einzige Profiboxerin Israels, dazu etwas in der Jüdischen Allgemeinen, in der taz und im Tagesspiegel.

wiedeking und die harte recherche fürs geld

Donnerstag, November 29th, 2007

Ein leitender Redakteur des Tagesspiegel, Malte Lehming heißt er, entnimmt einer von ihm beobachteten aktuellen Lottohysterie diese Botschaft

Uns geht’s verdammt gut, trotz allem. Wir zocken erst mit, wenn es sich wirklich lohnt. Und eine Million oder 1,5 oder 2, das wird verschmäht, das sind eben Peanuts, selbst für das so genannte Prekariat. Denn nicht etwa die oberen Zehntausend steigen jetzt ein, sondern es sind auch die Abgehängten, die Hartz-IV-Empfänger, die Armen. Was für eine Anmaßung! Die Aussicht auf eine schlappe Million konnte ihren Ehrgeiz nicht entfachen, es müssen schon 30 Millionen sein.  

Den Hartz-IV-Empfängern, denen man ruhig, ohne dass sie es merken, ein paar Millionen im Monat streichen kann, setzt Malte Lehming ein Vorbild entgegen: Wendelin Wiedeking, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG. Der hat, 

im Unterschied zu dem, worauf die meisten Lottospieler hoffen, für diese Summe geackert. Er hat Maschinenbau studiert, sich hochgearbeitet, wurde 1994 Manager des Jahres, rettete Porsche sowohl vor dem Konkurs als auch vor einer Übernahme und baute das Unternehmen kräftig aus.         

Daraus folgert Lehming: 

Klug und anständig wäre es von den Deutschen, wie Wiedeking werden zu wollen. Statt dessen spielen sie Lotto – und Sozialdemokraten plädieren für einen Höchstlohn bei Managergehältern. Ein seltsames Land.

Wahrscheinlich hat Malte Lehming ähnlich hart für seine Millionen gearbeitet wie Wiedeking. Wie brutal der Journalist zu recherchieren pflegte, als er für den Tagesspiegel als Amerikakorrespondent tätig war, ist Lesern mit etwas besserem Gedächtnis bekannt

 

 

günter herburger

Dienstag, November 27th, 2007

herburger-cover.jpg

Sportler, meistens einseitig auf ein Ziel gerichtet, auf Sieg, Überwindung, können lockere Körperlichkeit kaum ausnützen. Sie erhöhen zwar durch Training Kraft und Ausdauer, verlieren dabei aber ihre Genussfähigkeit, ihren körperlichen Überblick, auch die Fähigkeit, neue Bedürfnisse, die sich entwickeln ließen, rechtzeitig zu erkennen. Nur Langstreckenläufer geraten während ihrer Strapazen in eine Art religiösen Taumel, der sie außerhalb ihres Körpers stellt, vergleichbar einer neuen Übersicht durch hemmungslose Einseitigkeit.   

Günter Herburger, Jesus in Osaka, 1970

israel, fußball, grant

Dienstag, November 27th, 2007

jerusalempost.gifKommt die Modernisierung des israelischen Fußballs von außen? Die Nationalmannschaft fiel zuletzt durch Siege über Russland (2:1) und  Mazedonien (1:0) auf, und dass für das Turnier in Südafrika 2010 erstmals seit 1970 eine WM-Qualifikation klappen könnte, ist erstaunlich realistisch. Griechenland, Schweiz, Moldawien, Lettland und Luxemburg finden sich gemeinsam mit Israel in der Gruppe 2. Jeremy Last schreibt in seiner Kolumne in der Jerusalem Post, dass sich nun zeigt, dass der Chelsea FC ein „Problem Jose Mourinho“ hatte und dass sein israelischer Nachfolger Avram Grant tatsächlich Qualitätsfußball spielen lasse: „Es ist an der Zeit für die israelischen Mannschaften, diese Art des Erfolgs nachzumachen.“

der kran von schifferstadt

Montag, November 26th, 2007

wilfried-dietrich.jpgHeute wiedergesehen, noch beeindruckter als je zuvor: wie Wilfried Dietrich 1972 den Amerikaner Chris Taylor über sich hebt.

jungle world

Sonntag, November 25th, 2007

jungle-cover.jpgDie hochgeschätzte Wochenzeitung Jungle World ist nun auch eine ausgezeichnete Wochenzeitung: Beim 9. European Newspaper Award hat sie den Award of Excellence für die Gestaltung der Innenseiten gewonnen.

jüdische tore

Freitag, November 23rd, 2007

israel-tor.jpgBei einer Recherche zu der Frage, was denn das sei, jüdischer Sport, und was YouTube dazu sagt, habe ich dies gefunden: ein Tor, das in der israelischen Fußballliga fiel.

islamismus und fußball

Donnerstag, November 22nd, 2007

Im Blog Lizas Welt findet sich eine sehr differenzierte Betrachtung, was von Gerüchten, die die iranische Nachrichtenagentur Fars streute, zu halten ist, wonach der Exbundesligaprofi Ferydoon Zandi seinen Verein Apollon Limassol (Zypern) verlassen habe, weil ein israelischer Trainer verpflichtet wurde. Nichts ist von diesen Gerüchten zu halten. Der neue Trainer, Yossi Mizrahi, sagte der Bildzeitung: „Er ist schon vor einem Monat weg, ich kenne Zandi gar nicht.“Vielleicht ist es okay, an eine eigene, gemeinsam mit Kollegen vom Fußballmagazin Rund erstellte Recherche zu erinnern, die nachweist, wie sehr der Fußball in das, was „Kampf der Kulturen“ genannt wird, eingebettet ist: „Tribüne des Terrors“ (Obacht, das PDF ist mit 10 MB ziemlich groß, zum Text muss man auf Seite 16 runterscrollen – aber der Aufwand lohnt sich!)Nachtrag: Im Lokalteil der Lübecker Nachrichten findet sich eine sehr gute Recherche von Schabnam Tafazoli zu dem Thema.

verdienstschreiberei

Dienstag, November 20th, 2007

Walter Benjamin über freien Journalismus:

Es stünde herrlich, wenn die schmähliche Verdienstschreiberei nicht ihrerseits auf einem gewissen Niveau gehalten sein wollte, um nicht mir selber zum Ekel zu werden. Ich kann nicht sagen, dass es mir an Gelegenheiten fehlte, Schlechtes drucken zu lassen, aber trotz allem immer an einer gewissen Courage, es zu verfassen.

Brief an Gershom Scholem, 20.9.1928

in den seilen!

Sonntag, November 18th, 2007

kohr_com_o-1.jpgKnud Kohr hat die neue Ausgabe von indenseilen.de online gestellt. Darin mein bereits in der taz erschienener Text über Boxen und Literatur.