Archive for November, 2008

wissensvermittlung bei hertha

Freitag, November 28th, 2008

o-stad-platz.JPG Heute Abend will ich mir den 1. FC Köln angucken, wie er bei Hertha BSC gastiert. Da ich privat hingehe, habe ich mir eine Karte gekauft und mich nicht als Journalist akkreditiert, aber ich habe, zugegeben, keine große Erfahrung im Bei-Hertha-Tickets-Kaufen. Also habe ich bei der Hotline angerufen, wo denn meine Karte hinterlegt ist: Am Osttor erfahre ich, und dann noch dies: „Jeder Stadtplan, müssen Sie wissen, ist eingenordet. Das Osttor ist also rechts.“ Danke, Hertha!

zwanziger, antisemitismus

Freitag, November 28th, 2008

Kurz seien hier zwei kurze Texte angezeigt:

„Gegen Vergessen“ in der Jüdischen Allgemeinen berichtet von der Ehrung von und die Kritik an DFB-Präsident Theo Zwanziger.

Und auf der gleichen Seite findet sich ein kurzer Bericht von der „zweiten Koordinierungskonferenz der Nichtregierungsorganisationen in Deutschland“.

mal in eigener sache (2)

Freitag, November 21st, 2008

Ein Prozesserfolg ist zu vermelden: Das Amtsgericht Charlottenburg hat entschieden, dass Harry Miltner, Managing Director der HMsports in Wien, wegen Verletzung meiner Urheberrechte an mich Honorar zu zahlen hat.

Die von Miltner betriebene Internetplattform offside.at hatte ein Interview, das ich mit Lothar Matthäus geführt hatte, schlicht nachgedruckt (siehe diesen Eintrag in meinem Blog).

Zwar war notiert worden, dass ich die Fragen stellte, aber es fand sich über dem Interview die Zeile „Autor: H. Miltner“. Vor Gericht hatte sich Miltner geäußert, ein von ihm nicht näher benannter Auszubildender seiner Firma (die, so verstand ich ihn, ohnehin nie Honorare zahle, scheinbar auch nicht an ihre Auszubildenden) habe das Interview eingestellt und ihn mit der Behauptung getäuscht, es liege eine Genehmigung der Netzeitung vor, wo das Interview ursprünglich erschienen war (das urheberrechtliche Basiswissen, dass das Nutzungsrecht aber beim Autor liegt, besitzt Miltner, der sagt, er betreibe offside.at als Ausbildungsplattform für junge Journalisten, offensichtlich nicht). Diesen „Auszubildenden“ habe er „der Mitgliedschaft“ in seinem Portal „verwiesen“, außerdem habe er sich bei mir entschuldigt. Über den Wahrheitsgehalt der ersten Äußerung kann ich mir kein Urteil erlauben; entschuldigt hat er sich definitiv nicht.

Vor Gericht argumentierte  Miltner des Weiteren, ich sei ja unglaubwürdig, denn auch ich hätte ja in meinen Artikeln schon Zitate verwendet, „wie unser suspendierter Azubi“. Den Unterschied zwischen einem ausgewiesenen Zitat und einem vollständig geklauten Interview kennt Miltner, der laut Wikipedia „Gastdozent an mehreren Universitäten und Fachhochschulen“ ist, auch nicht.

Um außer ausgewiesener Dummheit noch ein bisschen Pikanterie in seine Argumentation zu packen, wies Miltner die Richterin noch darauf hin, dass ich mitunter in politisch links stehenden Blättern publiziere, was, wie er der Richterin anzeigte, „anscheinend der ‚Systemkritik’“ diene, mithin mich beim Verteidigen meines Urheberrechts besonders unglaubwürdig mache.

Tja. So viel Mühe, und jetzt hat er doch seinen Prozess verloren. (Gezahlt hat er übrigens noch nicht.)

staatsanwalt und sport

Donnerstag, November 20th, 2008

Wieder kleine Hinweise auf eigene Texte: In der aktuellen Jüdischen Allgemeinen findet sich ein Interview, das ich, gemeinsam mit meiner Kollegin Katrin Richter, mit dem Brandenburger Generalstaatsanwalt Erardo Rautenberg geführt habe: „Der Feind steht rechts außen“

Und in meiner Sportkolumne Abseits lobe ich den Umstand, dass bei der israelischen Kommunalwahl etliche Sportler in Lokalparlamente gewählt wurden.

Beinah hätte ich es vergessen zu annoncieren: In der Literaturbeilage der Jüdischen Allgemeinen findet sich auch ein Interview, das ich mit dem Schriftsteller Gerhard Hentschel über dessen neues Buch „Neidgeschrei. Antisemitismus und Sexualität“ führte.

bahn

Mittwoch, November 5th, 2008

bahn.jpg Im Freitag finden sich Überlegungen von mir, warum die Bahn so verhasst ist und man sie dennoch so schwer kritisieren kann: Jenseits von Mehdorn.

leiden unter antisemitismus

Sonntag, November 2nd, 2008

Ein Jahr lang haben deutsche Parlamentarier an einem gemeinsamen Antrag getüftelt, der zum Gedenken an den 9. November 1938 in den Bundestag eingebracht werden sollte. Ende September 2008 war darin u.a. dies zu lesen:

Grund zur Sorge gibt das Ausmaß an latentem Antisemitismus in der Bevölkerung, wobei sich derartige Einstellungen in allen Schichten der Gesellschaft finden. Studien wiesen darauf hin, dass etwa jeder zehnte Deutsche ein eher antisemitisches Weltbild hat.

Warum die Studien von den circa zehn Prozent Antisemiten zuoberst auf den Tisch des Hohen Hauses gepackt wurden und die Mehrheit der Studien, die doch beinah einhellig von circa dreißig Prozent spricht, nicht zur parlamentarischen Willensbildung beitrug – geschenkt. Am 7. Oktober jedenfalls hat einer der Bundestagsredigierkünstler nicht nur die Partei Die Linke aus dem Antragskopf gestrichen, sondern auch die Stelle mit den zehn Prozent der Landsleute umgearbeitet:

Etwa jeder zehnte Deutsche leidet unter antisemitischen Vorurteilen.

Womit endlich mal klargestellt ist, wer zuvörderst unter Antisemitismus leidet. In der Fassung vom 15. Oktober – die Linke ist immer noch draußen – hat sich wieder jemand dieses Satzes angenommen:

Grund zur Sorge gibt, dass latenter Antisemitismus in allen Schichten der Bevölkerung zu finden ist – von rechts wie auch von links.

Nun ist das Leiden wieder gleich auf Juden und Nichtjuden verteilt, aber dafür erfahren wir, was es mit den Schichten der Bevölkerung zu tun hat: von links über Mitte bis rechts verlaufen sie.