Archive for Januar, 2009

schwimmerei

Donnerstag, Januar 29th, 2009

schwimmen.jpg Eben durch Zufall gefunden: Die Journalistin Andrea Bachstein nimmt, genauer: nahm sich zur Beschreibung einer Kulturgeschichte des Schwimmens mein Büchlein aus dem Regal. „Vollkommen im Jetzt“ heißt ihr sehr schöner Text, der schon 2004 in der Süddeutschen erschien. Und von mir über vier Jahre nicht bemerkt wurde.

schach, zeitungszeugen, linkspartei

Donnerstag, Januar 29th, 2009

Drei Texte sind zu annoncieren, einer handelt sogar vom Sport.

Über einige besondere Blüten der antisemitischen Schachtheorie (wat et nit allet jibt), berichte ich in der Jüdischen Allgemeinen„Arischer Angriff“ und „jüdisches Remis“

Zusammen mit meiner Kollegin Katrin Richter habe ich mich, gleichfalls in der Jüdischen Allgemeinen,  um die Aktion des bayerischen Finanzministeriums, das neue historische Magazin Zeitungszeugen beschlagnahmen zu lassen, gekümmert. Zu Wort kommen Historiker wie Hans Mommsen und Frank Bajohr, Vertreter des Zentralrats der Juden in Deutschland wie Charlotte Knobloch und Stephan J. Kramer und noch etliche andere: Beschlagnahmt. Da die Frage mitunter gestellt wird (und wohl wissend, dass meine Meinungsäußerung völlig überflüssig ist): Ich begrüße ein Projekt wie die Zeitschrift Zeitungszeugen und lehne ein Verbot ab.

Und mit dem Vorsitzenden der Berliner Linkspartei, Klaus Lederer, habe ich mich über die Kritik unterhalten, die es in seiner Partei gibt, weil er bei einer Kundgebung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin auftrat, bei der Solidarität mit Israel bekundet wurde: „Nicht wegschauen!“

nach gaza

Freitag, Januar 23rd, 2009

Dreimal was zu hiesigen Post-Gaza-Zuständen: Für die Jüdische Allgemeine recherchierte ich die Umstände des Zwischenfalls bei einer Antikriegsdemonstration in Kassel: Mit der Holzlatte, führte ein Interview mit dem nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzchef, Hartwig Möller, „Hamas-Verbot ist schwierig“, und hörte mich bei den Bundestagsparteien um, was die von einem Blauhelmeinsatz, womöglich einem deutschen, im Gazastreifen halten: Mit Mandat.

amerikanischer sport

Dienstag, Januar 20th, 2009

Für die taz habe ich ein Gespräch mit Dave Zirin geführt: „Der sportlich-industrielle Komplex“ (in der Printausgabe hat das Interview eine andere Überschrift: „Wer kann, wer darf?“). Zirin ist einer der bemerkenswertesten amerikanischen Sportjournalisten. Der 33-Jährige aus der Nähe von Washington schreibt regelmäßig für die linke Wochenzeitung The Nation und das SLAM Magazine, aber auch für die Washington Post und die Los Angeles Times. Dem New-York-Times-Kolumnisten Robert Lipsyte gilt Zirin als “bester junger Sportjournalist in Amerika”, und das Magazin Sports Illustrated schreibt: “Die Sportindustrie hat lange auf eine solche alternative Stimme gewartet.”

Zuletzt erschien von Dave Zirin: “A People’s History of Sports in the United States” (New Press 2008). Andere, nicht weniger zu empfehlende Bücher sind: “Welcome to the Terrordome. The Pain, Politics, and Promise of Sports” (Haymarket 2007), “Muhammad Ali Handbook” (MQ 2007) und “What’s my Name, Fool? Sports and Resistance in the United States” (Haymarket 2005).

gasa im fußball und internet

Donnerstag, Januar 8th, 2009

Hier, auch wenn es langweilig zu werden droht, wieder der unkommentierte Hinweis auf eigene Texte. In der aktuellen Jüdischen Allgemeinen gibt es einen Text von mir, wie sehr der israelische Sportbetrieb vom Konflikt in Gasa betroffen ist: Der Ligabetrieb im Fußball ruht, der Basketballverband hat die Viertelfinalspiele im Pokalwettbewerb verschoben, und im Stadion des Fußballdrittligisten Hapoel Ashkelon ist eine Rakete eingeschlagen, wenige Minuten vor Trainingsbeginn: Rakete im Strafraum (bitte runterscrollen).

Gleichfalls in der Jüdischen Allgemeinen ein Beitrag von mir, wie der Konflikt auch im Internet stattfindet: Bloggen und hacken.

reaktionen

Samstag, Januar 3rd, 2009

Zu Jahresbeginn kann man ja mal vielleicht ein wenig zurückschauen:

Auf meinen Versuch, in der taz einen historischen Boxkampf zwischen James Joyce und Arno Schmidt zu konstruieren – der Fachausdruck lautet Grubenhund -, gab es ein paar nette Reaktionen.

Hal Faber notierte in seiner Wochenschau:

Ach, hätte ich ein E-Book, so würde ich es mit all diese Wochenschauen füttern und vielleicht noch jenen köstlichen kleinen Text beimischen, der über eine Zeit erzählt, als sich die Heldenherzen mit Boxhandschuhen prügelten und James Joyce Arno Schmidt K.O. schlug und mit der Siegesprämie seine Augen operieren lassen konnte.

In der taz kommentierte ein Leser sehr nett:

(:- eine(?)) LEKTion in kritischem Lesen – „I laughed my ass off on the Gustloff“ – dank hierfür, ganz weit oben^^

Im mir bis dato unbekannten Zitatekessel war zu lesen:

– denn Joyce gewann, laut TAZ, einen Boxkampf gegen
den jungen Arno Schmidt und finanzierte so eine Augen-OP.
Allerdings hat die Boxwelt andere Regeln als die Literatur.

Darauf folgt dieser Zusatz:

PS: Nein, dies ist nicht der FALSCHMELDUNGS-Blog

Und diese Kommentare:

Das wundert mich fast nicht, trug Joyce doch jahrelang zwei Ringe aus unterschiedlichen Metallen an einem Finger (vorgeblich „gegen die Erblindung“). Dabei hat er mithilfe dieses einfachen Schlagrings bloß seine OP finanziert!

Und:

Meine Vermutung ist ja, dass dieses Stück Seife im „Ulysses“, das immer wieder neu erscheint, eigentlich ein Eingeständnis von Joyce ist, dass er Schmidt ausrutschen ließ, sprich einen Teil des BoxRings eingeseift hat.

Sogar in der Arno-Schmidt-mailing-list gab es gar eine, nun ja: Minidiskussion. Einer fragte:

Was ist denn die Pointe des Texts? Oder wo?

Einer erwiderte:

Och, ich fand’s ganz lustig.

Und der erste gab zurück:

Ja, Du schätzt ja auch Karl May! 😉

Auch noch andere Reaktionen auf andere Texte seien hier eingefangen. Auf meinen kurzen Tagungsbericht Zum Vergleich (bitte runterscrollen) in der Jüdischen Allgemeinen über die Fachkonferenz „Feindbild Muslim – Feindbild Jude“ des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, schrieb ein Blogger:

Journalisten wie Frank Jansen vom Tagesspiegel, oder Alan Posener von der Achse-des-Guten,  natürlich Christian Böhme von der Jüdischen Allgemeinen sowie deren Autor Martin Krauss verteidigten Benz und hatten nicht nur mit der Konferenz sondern auch mit diesen infamen Lügen des Instituts kein Problem.

Ein anderer schrieb ähnlich: 

Wenn jetzt sogar die “Jüdische Allgemeine”, die es eigentlich besser wissen müßte, in einer Kolumne ihres Chefredakteurs Christian Böhme vom 11.12.2008 Wolfgang Benz im Namen der “Freiheit der Wissenschaft” in Schutz nimmt und gegen berechtigte Kritik verteidigt und der Redakteur Martin Krauß das Anliegen der von Benz u.a. organisierten Konferenz “Feindbild Muslim – Feindbild Jude” ebenfalls verteidigt, stellt sich in der Tat die Frage, wie mit derartigen Freunden einer angeblichen “Freiheit der Wissenschaft” die dem Islam inhärenten Vernichtungsdrohungen des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad gegen Israel und das jüdische Volk wirkungsvoll und überzeugend bekämpft werden sollen. Das “Tal der Ahnungslosen” scheint heutzutage nicht mehr in Sachsen, sondern im “Zentrum für Antisemitismus” sowie in der Redaktion der “Jüdischen Allgemeinen” in Berlin zu liegen. Und Wolfgang Benz und Christian Böhme sind seine Propheten.

Nett hingegen ist dieser Eintrag, der mit einem aktuellen Text gar nichts zu tun hat:

Mit diesem jungen Herrn wurde mir Sportjournalismus wieder erträglich. Neue Welt, in der das Wort wieder Realität er- und enthält.

Genug der Nabelschau.