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In den letzten Tagen habe ich bei der Schülerakademie an der Evangelischen Akademie in Tutzing am Starnberger See verbracht und im Rahmen einer Arbeitsgruppe, die sich mit den sozialen (und auch medialen) Bedingungen beschäftigte, die es zu nachhaltigen gesellschaftlichen Veränderungen braucht, eine Art Vortrag gehalten, der sich mit Macht und Einfluss der Bild beschäftigte. Das Blatt hat immer noch eine Auflage von etwa dreieinhalb Millionen Exemplaren – aber welchen Stellenwert hat die Auflage, wenn es um den effektiven Einfluss geht? An Boulevardblätter der Weimarer Republik erinnert man sich kaum bis gar nicht, an eine Wochenzeitung wie die Weltbühne, die maßgeblich von Carl von Ossietzky und Kurt Tucholsky geprägt wurde, jedoch sehr gut. Um solche Fragen und darum, was denn nun real in der Bild steht – Verblödendes, Reaktionäres, Einschläferndes, Entpolitisierendes oder schlicht Falsches? -, ging es. Und die Diskussion mit den Schülern und Schülerinnen zeigte, dass auch nach Günter Wallraffs „Aufmacher“ und „Zeugen der Anklage“, nach Gerhard Henschels „Gossenreport“ und „Springer-Bibel“, nach bildblog.de und anderen die Debatte um Macht der Bild und um publizistische Gegenmacht aktuell ist.

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