sport und kritik

Was macht kritischen Sportjournalismus aus? Für die taz habe ich mich ins Archiv begeben und mehrere Jahrgänge des Daily Worker studiert, der Tageszeitung der Kommunistischen Partei der USA, die von 1924 bis 1958 erschien. Ab 1936 hatte dieses durchaus vom Stalinismus geprägte und alles andere als zu lobhudelnde Blatt einen bemerkenswerten Sportteil, maßgeblich von Lester Rodney gestaltet. Rodney starb Ende 2009, und ich hatte schon für einige Blätter Nachrufe auf ihn verfasst. Nun also nicht nur ein Porträt Rodneys – In der Nische -, sondern auch ein gekürzter und sehr programmatischer Kommentar, den Rodney im August 1941 veröffentlichte: Eine Sportseite des Volkes.

Ein Auszug: „Wir machen eine antifaschistische Sportseite, eine Sportseite des Volkes. Wir tragen nicht die Politik in den Sport, aber wir zeigen, dass das Sportleben eines Landes nicht losgelöst werden kann von allem, das um es herum existiert. Verstehen Sie uns nicht falsch: Wir sind weit davon entfernt, alles richtig zu machen, und das wissen wir auch. Weil wir nicht die Möglichkeiten der anderen Zeitungen haben, können wir nicht jedem Detail so nachgehen, wie wir es gerne täten.“

Comments are closed.