Archive for Juli, 2010

militärgeschichte

Donnerstag, Juli 29th, 2010

Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Militärhistorischen Museums, das die Bundeswehr in Dresden unterhält, hat in einem Verlag der NPD ein Buch veröffentlicht. Dazu eine Recherche in der Jüdischen AllgemeinenMit Fleiß und deutscher Stimme.

a hard rain’s a gonna fall

Donnerstag, Juli 15th, 2010

Sofort nach der WM-Pause geht es weiter mit meiner taz-Kolumne über Ball und die Welt: Entlang von Meldungen aus der Welt des Fußballs oder: aus dem Fußball der Welt, beides ist richtig, die es bislang nicht in die deutsche Öffentlichkeit geschafft haben, versuche ich zu zeigen, wie Fußball hilft, die Welt zu verstehen. Dieses Mal ein Beispiel aus dem kanadischen Edmonton und warum denen dort ausgerechnet Fußballfelder einfallen, die man fluten könnte, wenn zu viel Wasser vom Himmel gekommen ist: Wenn der Regen fällt.

fußball ist freiheit

Donnerstag, Juli 15th, 2010

In Uganda wurden 64 Menschen umgebracht. Nicht nur während sie sich das Finale der Fußball-WM ansehen, sondern genau deswegen: weil sie Fußball schauten. Zwei Sprengsätze explodierten, einer in einem Restaurant, einer in einem Clubhaus. Dazu ein Kommentar in der Jüdischen Allgemeinen, der als Überschrift ein Zitat von Bob Marley verwendet: Fußball ist Freiheit.

güldene worte

Donnerstag, Juli 15th, 2010

Erardo C. Rautenberg ist ein sehr politischer Jurist. Der Generalstaatsanwalt von Brandenburg kämpft seit Jahren konsequent gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus und dafür, dass sich die demokratisch-republikanische Tradition in diesem Land doch durchsetze. Nun will er, dass statt des gängigen Gelb in der hiesigen Bundesflagge doch endlich das historische Gold zu sehen sei. Was das soll, dazu habe ich Rautenberg in der Jüdischen Allgemeinen befragt: „Gold steht für Demokratie“.

ein „stern“, der deinen namen trägt

Freitag, Juli 9th, 2010

Das sympathische Magazin 11Freunde hat, so war zu lesen, für geschätzte drei Millionen Euro 51 Prozent der Anteile seines Produkts an Gruner+Jahr verkauft. Wie der Kontakt zustande kam, hat der legendäre Rechercheur Hans Leyendecker in der Süddeutschen Zeitung herausgefunden:

„Als Volker Breid, einer der G+J-Verlagsgeschäftsführer, der Fan von Manchester United ist, Geburtstag hatte, schenkte ihm ein Freund ein Abo der Fußballzeitschrift. Vorigen April vermittelte ihm Gala-Chefredakteur Peter Lewandowski, der Fan des 1. FC Kaiserslautern ist, als Geburtstagsgeschenk eine Heftkritik bei 11Freunde in Berlin-Friedrichshain.“

Und wenn er runden Geburtstag hat, wird er zur Blattkritik zum stern geschickt? Zur Silbernen Hochzeit kriegt er einen Termin beim Spiegel? Und wenn ihm einer ganz ganz übel will, dann wird Herr Breid vor die Redaktion der Gala gehockt, um zu erzählen, wie unabhängiger Journalismus funktioniert?

“Wenn Breid über dieses erste Treffen im Konferenzraum des Blattes berichtet, gluckst er vor Lachen. Solche Fan-Konferenzräume kannte er nicht.”

Sehr glucksend! Klitschen zu begaffen, deren Redakteure nicht auf Designerstühlen hocken, die selbst zur Kaffeemaschine schreiten (und sogar zum Aldi, um dort ein Pfund Jacobs und Filtertüten zu kaufen) und die nicht in lichtdurchfluteten Lofts Printprodukte entwerfen, die nachher keiner lesen möchte, weil die coolen Jungs, die sie geplant haben, leider niemanden aus der Zielgruppe persönlich kennen.

Was kriegen eigentlich Kinder geschenkt, die das Pech haben, solch total coole und echt hippe Väter zu haben, deren gegenseitige Präsente aus Redaktionsbesuchen, die Zoobesuchen gleichen, bestehen? Zum bestandenen Abi darfst du bei Neon eine Blattkritik machen? Und wenn du durchgerasselt bist, musst du zur Strafe  eine halbe Stunde über Yuno reden?

die argentinische mauer

Donnerstag, Juli 1st, 2010

Zur argentinischen Nationalmannschaft, Viertelfinalgegner der DFB-Elf am übermorgigen Samstag, gehören nicht nur Messi vorne und Maradona am Spielfeldrand: Auch Walter Samuel, genannt „the wall“ beziehungsweise „el muro“, ist dabei. Er hat gerade mit Inter Mailand das Triple geholt und gehört zu den besten Innenverteidigern der Welt. Da er Jude ist, auch wenn dies für ihn keine große Bedeutung hat, habe ich ein Porträt für die Jüdische Allgemeine verfasst: Eine Mauer namens Walter.

Samuel, mittlerweile 32 Jahre alt, hat schon elf Jahre Nationaltrikot auf Buckel und übrigem Oberkörper, aber zuletzt war er aussortiert. In diesem Jahr jedoch, unter dem die Defensive gewiss nicht verachtenden José Mourinho bei Inter, spielt Samuel die Saison seines Lebens. Und erst Diego Maradona holte ihn in die argentinische Auswahl zurück. Sein Comeback im blau-weißen Team begann am 3. März dieses Jahres mit einem Freundschaftsspiel, das Argentinien 1:0 gewann. Ort des Geschehens war München, der Gegner Deutschland.