Das beschämende Hinauszögern der Rentenzahlungen an die sog. Ghettoarbeiter, also jüdische Menschen, die während des NS in Ghettos für Betriebe gegen Lohn, der teils aus Naturalien, teils aus Geld bestand, für den aber in den allermeisten Fällen Renten- und andere Sozialabgaben gezahlt wurden, gearbeitet haben, geht weiter. Der Bundesrat hat nun, zwei Tage vor der Bundestagswahl, den Beschluss gefasst, dass sich die neue Regierung doch dringend mit der Sache beschäftigen muss. Von mir etwas dazu in der Jüdischen Allgemeinen: Recht für 20.000 Überlebende.
Dazu noch zwei Lesehinweise: Auch in der Jüdischen Allgemeinen kommentiert Jost Rebentisch vom Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte die Sachlage: Zeit zu zahlen. Und in der heutigen taz porträtiert Frank Gerstenberg eine der Überlebenden, der quasi vorgeworfen wird, Ghettoarbeit und nicht Zwangsarbeit geleistet zu haben: Zynisches Spiel auf Zeit.