Für die Jüdische Allgemeine habe ich mit Moses Constantinis, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Griechenland, über den Linksruck in seinem Land gesprochen: „Wir vertrauen Syriza“
Zum Zeitpunkt des Interviews, war die Koalition von Syriza mit der rechtspopulistischen ANEL noch nicht fix, und auch die zitierten Äußerungen des ANEL-Vorsitzenden Panos Kammenos über Juden und Steuern waren mir nicht bekannt. Interessant scheint mir aber der Kontext der Äußerung. Ich zitiere hier aus dem mir unbekannten Onlinedienst International Business Times, dass sich Kammenos auf eine Ankündigung des bisherigen Ministerpräsidenten Samaras bezog, der die orthodoxe Kirche besteuern wollte. Was er sagt, ist alles nicht sympathisch, und ob Kammenos‘ Aussage faktisch falsch oder richtig ist, weiß ich nicht, aber dass das hierzulande kolportierte Zitat, „Juden zahlen keine Steuern“, unzulänglich verkürzt widergegeben wird, scheint mir klar zu sein.
„The controversial statement came after outgoing prime minister Antonis Samaras published a column in a Greek daily in which he called on Independent Greeks to vote in favour of the then-presidential candidate Stavros Dimas.
Kammenos rejected the appeal because Samaras‘ government voted the legislation was „against the Orthodox Church“.
„Here we see that Orthodoxy, which Samaras cites in his article. His government took most of its decisions against the Church of Greece – cremation, civil partnerships for homosexuals and taxation just for the Orthodox religion.
„Buddhists, Jews, Muslims are not taxed. The Orthodox Church is taxed and in fact is at risk of losing its monastery assets,“ he said.“